Herzgesundheit

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Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Eine zentrale Rolle spielen dabei Entzündungen und metabolische Risikofaktoren wie erhöhter Blutzuckerspiegel, Cholesterinwerte und Blutdruck. Diese Risikofaktoren stehen oft in engem Zusammenhang mit einem ungesunden Lebensstil und einer unausgewogenen Ernährung. Doch genau hier kann der Lebenswandel auch als Schutzfaktor wirken. Insbesondere Lebensmittel mit entzündungshemmenden Eigenschaften, wie Sauerkirschen, haben das Potenzial, diese Risikofaktoren positiv zu beeinflussen.

 

Ein Blick auf die Studienlage:

Blutdruck

Sauerkirschen sind reich an Polyphenolen, sekundären Pflanzenstoffen, die entzündungshemmend wirken. Sie fördern die Entspannung der Blutgefäße und helfen dabei, den Gefäßtonus zu regulieren. Diese Eigenschaften tragen dazu bei, den Blutdruck zu senken und damit das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verringern.

In einer Studie, an der Männer mit Hypertonie im Frühstadium teilnahmen, wurde bei den Probanden, die regelmäßig ein Sauerkirschsaft-Konzentrat verzehrten, eine Senkung des systolischen Blutdrucks festgestellt. [1] Eine andere Studie mit Männern und Frauen zwischen 45 und 60 Jahren konnte dieses Ergebnis reproduzieren und ebenfalls eine Senkung des systolischen Blutdrucks erzielen. [2]

Cholesterol und Blutfette

Neben ihren blutdrucksenkenden Eigenschaften beeinflussen Sauerkirschen auch andere kardiometabolische Risikofaktoren. Dazu gehören der Blutzuckerspiegel sowie Cholesterin- und Triglyceridwerte. Eine regelmäßige Aufnahme von Sauerkirschen könnte also helfen, das metabolische Syndrom zu verbessern – ein Zustand, der häufig mit Übergewicht, hohem Blutdruck, erhöhtem Blutzucker und gestörtem Fettstoffwechsel einhergeht. Besonders bei Menschen mit einem ungesunden Lebensstil zeigen sich dabei deutliche positive Effekte:

Bei Frauen mit Diabetes wurde nach einem sechswöchigen Konsum von Sauerkirschsaft-Konzentrat (40 g pro Tag) eine Senkung des systolischen und diastolischen Blutdrucks im Vergleich zu den Werten vor der Supplementation gemessen. Bei einem Großteil der Teilnehmerinnen mit erhöhten LDL-Werten, konnten zudem der Gesamtcholesterin- und der LDL-Cholesterin-Wert verringert werden. [3] Auch in einer Studie der Universität von Delaware lässt sich entnehmen, dass der regelmäßige Konsum von Sauerkirschsaft bei den Probanden eine Verringerung des systolischen Blutdrucks und einen niedrigeren LDL-Cholesterinspiegel bewirkt. [4] 

Entzündungen

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die entzündungshemmende Wirkung von Sauerkirschen. Entzündungen stehen im direkten Zusammenhang mit der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, da sie die Funktion der Blutgefäße beeinträchtigen und zu chronischen Schäden führen können. Sauerkirschen wirken hier, indem sie bestimmte entzündungsfördernde Signalwege blockieren und die Konzentration entzündungsfördernder Moleküle reduzieren. Dies kann dazu beitragen, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. [5,6]

Fazit:

Sauerkirschen sind nicht nur lecker, sondern auch ein wertvolles Lebensmittel zur Unterstützung der Herz-Kreislauf-Gesundheit. Durch ihre entzündungshemmenden Eigenschaften, die blutdrucksenkende Wirkung und ihren positiven Einfluss auf Blutzucker- und Cholesterinwerte können sie eine wichtige Rolle in einer herzgesunden Ernährung spielen. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an solchen natürlichen Pflanzenstoffen ist, bietet eine wirksame Möglichkeit, Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

Literaturverzeichnis:
  1. Keane, Karen M.; George, Trevor W.; Constantinou, Costas L.; Brown, Meghan A.; Clifford, Tom und Howatson, Glyn, 2016: Effects of Montmorency tart cherry (Prunus Cerasus L.) consumption on vascular function in men with early hypertension. In: The American Journal of Clinical Nutrition, Band 103, Ausgabe 6, Seite 1531–1539 Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021
  2. Keane, K. M.; Haskell-Ramsay, C. F.; Veasey, R. C. und Howatson, G., 2016: Montmorency Tart cherries (Prunus cerasus L.) modulate vascular function acutely, in the absence of improvement in cognitive performance. In: British Journal of Nutrition, Band 116 Ausgabe 11, Seite 1935-1944. Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021
  3. Ataie‐Jafari, Asal; Hosseini, Saeed; Karimi, Farzaneh und Pajouhi, Mohammad, 2008: Effects of sour cherry juice on blood glucose and some cardiovascular risk factors improvements in diabetic women: A pilot study. In: Nutrition & Food Science, Band 38, Ausgabe 4, Seite 355-360. Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021
  4. Chai, Sheau C.; Davis, Kristina; Wright, Regina S.; Kuczmarski, Marie F. und Zhang Zugui, 2018: Impact of tart cherry juice on systolic blood pressure and low-density lipoprotein cholesterol in older adults: a randomized controlled trial. In: Food & Function, Band 9, Ausgabe 6, Seite 3185-3194 Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021
  5. Mansoori S, Dini A, Chai SC. Effects of tart cherry and its metabolites on aging and inflammatory conditions: Efficacy and possible mechanisms. Ageing Res Rev 2021; 66:101254. doi: 10.1016/j.arr.2021.101254.
  6. Gholami A, Amirkalali B, Baradaran HR, Hariri M. The beneficial effect of tart cherry on plasma levels of inflammatory mediators (not recovery after exercise): A systematic review and meta-analysis on randomized clinical trials. Complement Ther Med 2022; 68:102842. doi: 10.1016/j.ctim.2022.102842.
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