Gicht & Arthritis

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Schon seit langer Zeit haben Menschen mit Arthritis und Gicht Montmorency-Sauerkirschsaft zur Linderung der Symptome verzehrt. Jetzt haben sich Wissenschaftler eingehender mit der Montmorency-Kirsche befasst, um den potenziellen Nutzen für Arthritis- und Gichtpatienten zu erörtern:

Ein Blick auf die Studienlage

Harnsäurespiegel

Eine Studie des USDA’s Human Nutrition Research Center an der Universität Kalifornien stellte fest, dass bei Frauen, welche nach einem nächtlichen Fasten 280 g Kirschen verzehrten, eine 15-prozentige Harnsäurespiegel-Senkung und eine Verringerung des Entzündungsmarkers Stickstoffoxid und C-reaktives Protein gemessen werden konnten. [1]

Um die Bioverfügbarkeit von Anthocyanen und die Auswirkungen auf Harnsäurespiegel und Entzündungen zu untersuchen, verwendeten Forscher in einer Studie zwei verschiedene Mengen (30 und 60 ml) von Montmorency-Sauerkirschkonzentrat gemischt mit Wasser. 12 Teilnehmer erhielten nacheinander die zwei verschiedenen Saftmengen, wobei zwischen dem Konsum der 30 ml und der 60 ml Dosis eine Phase von zehn Tagen lag, in der kein Sauerkirschsaft verzehrt wurde. Die Sauerkirschen konnten den Harnsäurespiegel bis zu acht Stunden signifikant senken. Nach 24-48 Stunden stiegen sie wieder auf das Ausgangsniveau an. Es zeigte sich, dass die 60 ml Dosis keine höheren Effekte erzielen konnte als die halbe Konzentrat-Menge. [2]

 

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Osteoarthritis

Eine Studie der Oregon Health and Science University gab Frauen mit Osteoarthritis über 21 Tage hinweg entweder zweimal täglich 310 ml Montmorency-Sauerkirschsaft oder ein Placebo-Getränk zur Einnahme. In der Sauerkirschsaft-konsumierenden Gruppe konnte eine signifikante Reduktion eines der Entzündungs-Biomarker, dem C-reaktiven Protein, festgestellt werden. [3] 

Fazit:

Der regelmäßige Konsum von Montmorency-Sauerkirschen wirkt in der Therapie von Gicht und Arthritis als vielversprechende Begleitmaßnahme. Studien konnten zeigen, dass durch die Sauerkirschen eine signifikante Senkung des Harnsäurespiegels bewirkt wird. Neben der Verringerung des Harnsäurespiegels konnte auch eine Senkung der Entzündungsmarker Stickstoffoxid und C-reaktives Protein gemessen werden.

 

Literaturverzeichnis:
  1. Jacob, Robert A.; Spinozzi, Giovanna M.; Simon, Vicky A.; Kelley, Darshan S.; Prior, Ronald L.; Hess-Pierce, Betty und Kader, Adel A., 2003: Consumption of cherries lowers plasma urate in healthy women. In: The Journal of nutrition, Band 133, Ausgabe 6. Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021
  2. Bell, Phillip G.; Gaze, David C.; Davison, Gareth W.; George, Trevor W.; Scotter, Michael J. und Howatson, Glyn, 2014: Montmorency tart cherry (Prunus cerasus L.) concentrate lowers uric acid, independent of plasma cyanidin-3-O-glucosiderutinoside. In: Journal of Functional Foods, Band 11, Seite 82-90. Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021
  3. Kuehl, Kerry; Elliot, Diane L.; Sleigh, Adriana; Smith, Jennifer L., 2012: Efficacy of Tart Cherry Juice to Reduce Inflammation Biomarkers among Women with Inflammatory Osteoarthritis (OA). In: Journal of Food Studies, Band 1, Ausgabe 1 Study Web Link Abgerufen am 23.03.2021